Mitarbeitende im Fokus

Aus der Serie: GWÖ 21/22

Eine mitarbeiter*innenorientierte Unternehmenskultur, die auf Respekt, Vertrauen und Wertschätzung aufbaut, ist für uns ein elementarer Bestandteil der Zusammenarbeit. Gemeinsam haben wir die Werte der Gemeinwohl-Ökonomie in Bezug auf die Mitarbeitenden betrachtet – an diesem Workshop haben die meisten Kolleg*innen teilgenommen.

Die freigestellten Köpfe der Mitarbeitenden von visuellverstehen bilden das visuellverstehen-V auf gelbem Hintergrund.
Bericht zum Thema Mitarbeitende im Rahmen der Gemeinwohl-Re-Bilanzierung

Wie geht ein Gemeinwohl-Ökonomie-Unternehmen mit seinen Mitarbeitenden um?

Im Arbeitshandbuch zur Gemeinwohl-Bilanzierung sind nicht nur Berichtsfragen formuliert, sondern auch konkrete Maßstäbe für gemeinwohlorientiertes Handeln. In Bezug auf den Umgang mit Mitarbeitenden sind dies:

  • Respektvolle und offene Unternehmenskultur und Kommunikation
  • Einsatz der Mitarbeitenden nach ihren persönlichen Stärken und Förderung der persönlichen und beruflichen Entwicklung
  • Anerkennung von Diversität als Ressource
  • Entwicklung von ökologischem Bewusstsein und Förderung des ökologischen Verhaltens
  • Transparente, leichte und verständliche Einsicht in alle wesentlichen und kritischen Daten für Mitarbeitende

Für die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen lassen sich folgende Punkte festhalten:

  • Legitimation der Führungskräfte durch die Mitarbeitenden
  • Fortwährende Verbesserung der vertraglich geregelten Arbeitskonditionen bei hoher Individualität
  • Diskussion der Grundlagen der Arbeitskonditionen mit allen Mitarbeitenden
  • Ermächtigung der Mitarbeitenden, weitreichende Entscheidungen selbst zu treffen

Was sagen die Mitarbeitenden über visuellverstehen?

Von unserem Team wird die Unternehmenskultur als offen, fair, wertebasiert und vertrauensvoll beschrieben. Eigenverantwortliches und selbstorganisiertes Arbeiten wird geschätzt und 72 % der Mitarbeitenden geben an, dass ihnen die eigene Arbeit sinnvoll erscheint. Die Kommunikation wird als ehrlich, taktvoll und auf Augenhöhe beschrieben.Den Umgang unter Kolleg*innen nehmen die Mitarbeitenden als freundlich, respektvoll und humorvoll wahr.

Wer sind die Mitarbeitenden bei visuellverstehen?

Unser Team besteht aus knapp 30 Mitarbeitenden. Das Durchschnittsalter beträgt 32 Jahre, es sind 38 % Frauen und 62 % Männer beschäftigt. Neben diesen allgemeinen Kennzahlen wollten wir von den Mitarbeitenden wissen, wie zufrieden sie mit ihrer Arbeit bei visuellverstehen sind und haben im Nachgang des Workshops eine anonyme Mitarbeiter*innenbefragung durchgeführt.

Zwei Entwicklerinnen aus dem visuellverstehen-Team vor dem Computer.
Den Umgang unter Kolleg*innen wird als freundlich, respektvoll und humorvoll wahrgenommen.
Zwei Mitarbeiter von visuellverstehen am Schreibtisch, die über eine Aufgabe nachdenken.
Eigenverantwortliches und selbstorganisiertes Arbeiten im fachlichen Austausch mit den Kolleg*innen.

Mobilität im Arbeitsalltag

Ein Großteil der Mitarbeitenden hat einen kurzen Arbeitsweg. Die Anreise teilt sich folgendermaßen auf:

  • 56 % kommen zu Fuß
  • 24 % fahren Rad
  • 12 % nutzen das Auto
  • 4 % den ÖPNV

Durch 100 % remote Arbeitsplätze und Homeoffice-Möglichkeit in Eigenverantwortung werden ebenso Wege eingespart. Suffiziente Flächennutzung im Büro wird durch „Shared-Desks“ sichergestellt und wir mussten uns bei steigender Mitarbeiter*innenzahl räumlich noch nicht vergrößern.

Wir haben zwei Firmenfahrzeuge und bieten zudem die Möglichkeit von Fahrrad-Leasing an. Für berufliche Termine nutzen wir die Bahn oder Firmenwagen, auf Flugreisen wird komplett verzichtet. Wir freuen uns, dass wir durch die gemeinsame Nutzung der Firmenfahrzeuge einen Beitrag zur Verbesserung des motorisierten Individualverkehrs leisten können.

Jetzt wird umgetopft: Beim Open Friday topfen drei Mitarbeitende von visuellverstehen draußen Pflanzen um.
Teamwork bei der Grünpflanzen-Pflege.

Gesundheit und Ernährung

Zweimal wöchentlich wird für bzw. bei uns vegetarisch und auf Wunsch vegan gekocht. Die verwendeten Lebensmittel sind dabei hauptsächlich in Bio-Qualität und werden nach Möglichkeit regional bezogen. 80 % der Mitarbeitenden nutzen das Essensangebot regelmäßig und 67 % geben an, dass dies die eigenen Ernährungsgewohnheiten positiv beeinflusst. Die Küche im Büro ist außerdem frei nutzbar und das kostenlose Getränkeangebot und frisches Bio-Obst von „Lebendiges Land“ sorgen für Abwechslung im Arbeitsalltag. Wir stellen außerdem Glasdosen bereit, die Mitarbeitende für ihr Essen nutzen können, um dadurch auf unnötigen Verpackungsmüll verzichten zu können.

Mitarbeitende von visuellverstehen nehmen sich in der Küche etwas zu essen vom Tresen.
Zweimal wöchentlich wird für bzw. bei uns vegetarisch/vegan gekocht.
Mehrere Mitarbeiter von visuellverstehen essen zusammen auf dem Balkon.
80 % der Mitarbeitenden nutzen das Essensangebot regelmäßig.

Weiterbildung im Blick

Die persönliche und fachliche Weiterentwicklung der Mitarbeitenden ist eine wichtige Komponente und Zukunftsinvestition. Gemeinsam werden passende, individuelle Weiterbildungen ausgesucht. In den Jahren 2021 und 2022 hat die Hälfte der Mitarbeitenden eine externe Weiterbildung besucht. Mit unserem zweimal jährlich stattfindenden „Open Friday“, einem internen Barcamp, sorgen wir außerdem für neue Impulse. Interner Wissensaustausch findet außerdem durch Fachartikel und einmal monatlich stattfindende „Schulterblicke“ statt, bei denen das ganze Team zusammenkommt und einen Einblick in aktuelle Projekte und Fortschritte anderer Teams erhält.

Vier Mitarbeitende von visuellverstehen posieren Arm in Arm auf einer Konferenz.
Vier Kolleg*inenn auf dem »WeAreDevelopers World Congress« in Berlin.
Zwei Mitarbeitende von visuellverstehen sitzen vorm Computer und lachen.
So bringt arbeiten Spaß: gemeinsam mit Kolleg*innen.

Vielfalt im Unternehmen

Die Welt ist bunt und wir sehen Diversität als wichtige Ressource, die sich auch bei den Mitarbeiter*innen widerspiegeln sollte. Alle Mitarbeiter*innnen, die an der Umfrage teilgenommen haben, geben an, dass sie in einem Umfeld arbeiten, in dem Mitarbeiter*innen mit unterschiedlicher Herkunft, sexueller Ausrichtung und verschiedenen Werdegängen erfolgreich sein können. In diesem offenen Arbeitsumfeld möchten wir noch mehr Vielfalt im Unternehmen fördern. Acht unterschiedliche gesprochene Sprachen der Mitarbeiter*innen sorgen bereits für verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten.

Rahmenbedingungen im Sinne der vertraglichen Ausgestaltung

Jede*r Mitarbeiter*in hat individuelle Anforderungen für eine gute Work-Life-Balance und an die vertragliche Ausgestaltung. Wir passen diese Rahmenbedingungen individuell auf die Bedürfnisse an. Zweimal jährlich finden Sechs-Augen-Gespräche mit den einzelnen Mitarbeiter*innen statt. Gemeinsam mit den Geschäftsführern wird neben der persönlichen Entwicklung, Zielen und Zufriedenheit über das Gehalt und die Arbeitszeit gesprochen. Die Ergebnisse aus diesen Gesprächen werden für allen Mitarbeitenden zusammengefasst.

Ein Mitarbeiter aus dem visuellverstehen-Team sitzt entspannt in einem Sitzsack, während er arbeitet.
Im Sitzsack lässt es sich zwischendurch auch mal ganz gemütlich arbeiten.

Mitbestimmung und Transparenz

Für uns ist die Mitbestimmung durch jede*n Mitarbeiter*in essenziell. Entscheidungen werden bei uns konsensual getroffen. Einmal im Jahr führen wir außerdem eine „Teamklausur“ durch, bei der auch strategische Entwicklungen gemeinsam diskutiert werden. 92 % der Mitarbeitenden sind mit den aktuellen Mitbestimmungsmöglichkeiten zufrieden. Dieser gemeinschaftliche Kurs bei Entscheidungen prägt unser gemeinsames Arbeiten, sorgt für eine hohe Transparenz und Zufriedenheit im Unternehmen. 

Was haben wir seit der ersten Gemeinwohl-Bilanzierung bereits umgesetzt?

2020 war die Frauenquote mit 10 % sehr gering, wir sind stolz darauf, diese Quote mehr als verdreifacht zu haben. Die Zahl der Urlaubstage wurde erhöht und auch die Gehälter der Mitarbeitenden konnten wir seit der letzten Gemeinwohl-Bilanz steigern. 100 % der Mitarbeitenden haben in der Befragung angegeben, einen lebenswürdigen Verdienst zu erhalten. Bei steigender Mitarbeit*innenzahl wurde die Vollzeitäquivalent reduziert, es gibt also mehr Mitarbeiter*innen, die weniger als 40 Stunden pro Woche arbeiten und die individuelle Ausgestaltung nutzen. Die flexible Homeoffice-Option wurde außerdem fest etabliert – Mitarbeitende können den Arbeitsort spontan wählen und nutzen diese Möglichkeit stark.

Auch das Essensangebot wurde im Vergleich zur ersten Gemeinwohl-Bilanz verbessert. Es ist nun 100 % vegetarisch und bietet immer eine vegane Option.

Welche Verbesserungen möchten wir im Bereich der Mitarbeitenden noch umsetzen?

Die Steigerung der Diversität im Unternehmen bleibt ein langfristiges Ziel, an dem wir weiterhin arbeiten möchten. Die reguläre Vollzeitwoche soll in Zukunft weniger als 40 Stunden betragen. Mit höhenverstellbaren Schreibtischen bieten wir bereits Flexibilität und Entlasung für einseitige Körperhaltungen. Im nächsten Jahr möchten wir außerdem ein Massage-Angebot anbieten und damit einen aktiven Beitrag zur Gesundheitsförderung leisten. 

Blick über die Schulter einer Entwicklerin bei visuellverstehen, die gerade im Quelltext arbeitet.
Durch einen zweiten Monitor behalten unsere Kolleg*innen auch bei umfangreichen Codes immer den Überblick.
Zusammenarbeit auf Augenhöhe: Geschäftsführung und eine Mitarbeitende von visuellverstehen beim Austausch über ein Projekt.
Zwischendurch einfach mal aufstehen: dank höhenverstellbaren Schreibtischen.

Wie geht es im Rahmen unserer Gemeinwohl-Bilanzierung weiter?

Nachdem wir die Behrürungsgruppen der Lieferant*innen, Finanzpartner*innen und Mitarbeitenden beleuchtet haben, geht es in der Gemeinwohl-Matrix im neuen Jahr mit den Kund*innen und Mitunternehmen weiter.

Bei Fragen und Anregungen zum Thema Mitarbeitende oder der Gemeinwohl-Ökonomie freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme und wünschen allen frohe Weihnachtsfeiertage und einen guten Rutsch ins neue Jahr 2023.

Aus der Serie: GWÖ 21/22

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