Einkauf als Zusammenarbeit
Die Berührungsgruppe der Lieferant*innen wurde im ersten Workshop genau beleuchtet. Hierbei haben wir uns mit den Fragen auseinandergesetzt, wie die Zuliefer*innen mit ihren Mitarbeitenden und der Umwelt umgehen und wie die Zusammenarbeit mit visuellverstehen abläuft.
Wer sind unsere Lieferant*innen?
Der Einkauf ist eine Zusammenarbeit zwischen uns und unseren Lieferant*innen. Wir sind uns der Verantwortung bewusst, die dies mit sich bringt und wählen unsere Lieferant*innen sorgfältig aus. Dabei setzen wir den Schwerpunkt auf regionale Zusammenarbeit und ein partnerschaftliches Verhältnis. Zu unserer zehnjährigen Jubiläumsfeier haben wir beispielsweise nicht nur Mitarbeitende und Kund*innen, sondern auch unsere Lieferant*innen eingeladen.

Welche Produkte/Dienstleistungen werden eingekauft?
Da wir selbst hauptsächlich Dienstleistungen anbieten, ist die Liste unserer Zuliefer*innen nicht so lang. Zusätzlich gibt es – im Bereich Design – branchenübliche Dienstleister*innen, die wir nicht komplett frei wählen können. In diesem Rahmen versuchen wir Lieferant*innen auszuwählen, die nach den gleichen Werten wirtschaften wie wir.
Unsere größten Ausgaben haben wir in folgenden Bereichen:
- Miete
- Druckkosten
- Steuer- und Unternehmensberatung
- Software as a service (SaaS)
- Lokale Mediendienstleistungen wie Film und Foto
Wie lassen sich die Werte und das Nachhaltigkeitsmanagement überprüfen?
Bei der Auswahl unserer Zuliefer*innen spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Ökologische Nachhaltigkeit, soziale Verantwortung und Regionalität sind dabei wichtige Bausteine.
Regionale Zusammenarbeiten ergeben sich häufig durch Empfehlungen und im Bereich Software as a Service gibt es teilweise Branchenstandards. Viele der Lieferant*innen betreiben bereits aktives Nachhaltigkeitsmanagement und kommunizieren dies nach außen. Um einen Überblick zu erhalten, welche Bestrebungen bereits umgesetzt werden und ob es Nachhaltigkeitszertifikate gibt, haben wir eine Umfrage bei unseren Lieferant*innen gestartet. Neben dem direkten Kontakt im Produktionsprozess suchen wir dadurch aktiv den Austausch und streben gemeinsam eine möglichst nachhaltige Lieferkette an.
Gesellschaftliche Verantwortung im Einkauf
Wichtig für unsere Gesellschaft ist außerdem die Kunst. Für unser erstes Gemeinwohl-Magazin haben wir beispielsweise Henrik Becker alias Henrik3000 beauftragt und für unser zehnjähriges Jubiläum hat uns Hans-Ruprecht Leiß ein exklusives Kunstwerk erschaffen. Vielen Dank!


Welche Verbesserungen in der Lieferkette konnten wir bereits umsetzen?
Bereits im ersten Bilanzierungsprozess haben wir die Bestellungen bei Amazon, die 2019 noch 6,7 % betrugen auf 1,2 % reduziert und sind zufrieden damit, dass wir unser Vorhaben, keine Amazon-Bestellungen mehr zu tätigen, im aktuellen Berichtszeitraum einhalten konnten.
Auch im Rahmen der Verpflegung für Mitarbeitende gab es die Veränderung, dass ausschließlich vegetarisches Essen und immer eine vegane Option angeboten wird.
Wir setzen weiterhin auf langjährige und feste Partnerschaften, durch die Prüfung der bestehenden Lieferant*innen konnten wir allerdings im Bereich der Getränkeversorgung zu einem lokalen Anbieter wechseln, der zusätzlich den Vorteil mit sich bringt, unsere gewünschte Produktpalette anbieten zu können.
Die Wertschöpfungskette endet nicht beim eigenen Produkt
Wir setzen uns zudem bewusst damit auseinander, wie Ressourcen möglichst lange im Kreislauf bleiben können. Grundsätzlich sollte Müll vermieden werden, indem maßvoll bestellt wird. Um Produkte sichtbar zu platzieren lassen wir für unsere Kund*innen Druckprodukte produzieren, hierbei achten wir bereits auf recycelbare Materialien. Zusammen mit dem „Lions Club Flensburg“ und „die Mürwiker“ haben wir eine Möglichkeit gefunden, wie Fahnen und Banner länger genutzt werden können. 2021 ist das Projekt „Gutes tragen“ entstanden und wir sind froh, bereits mehr als 100 Beutel produziert zu haben und Fahnen und Bannern damit ein zweites Leben als Tasche zu ermöglichen.

Welche Verbesserungen streben wir außerdem an?
Durch langjährige Partnerschaften sind wir selten auf der Suche nach neuen Lieferant*innen. Sobald ein neues Produkt oder eine neue Dienstleistung benötigt wird, ist häufig nur mäßig Zeit, einen passenden Lieferant*in zu finden. Eine Einkaufsrichtlinie soll uns hierbei in Zukunft helfen, neue Lieferant*innen schnell und transparent auf die Werte zu prüfen. Zudem pflegen wir eine Liste, der geprüften Lieferant*innen, die für alle Mitarbeitenden zugänglich ist.
Im Bereich des Web-Hosting und Software as a Service prüfen wir regelmäßig, ob es nachhaltigere Alternativen gibt. Hierbei geht es jedoch auch um sensible Prozesse, die nicht schnell umgestellt werden können. Dies berücksichtigen wir bei der Auswahl unserer Partner*innen, um uns und unseren Kund*innen die besten Produkte mit geringem Risiko anbieten zu können.
Was sind die nächsten Schritte in unserer Gemeinwohl-Bilanzierung?
Durch die bewusste Auseinandersetzung mit unseren Lieferant*innen konnten wir für uns nächste Schritte ableiten. Im Rahmen der Re-Bilanzierung setzen wir uns als nächstes mit dem Ethischen Finanzmanagement auseinander.
Bei Fragen und Anregungen zum Thema Lieferkette im Speziellen oder der Gemeinwohl-Bilanz im Allgemeinen freuen wir uns über eine Kontaktaufnahme.