Endlich wieder ausgeglichen

Aus der Serie: Klimakompensation

Auf Analyse und Bilanzierung ist nun der Ausgleich unserer CO2-Bilanz erfolgt – visuellverstehen ist rückwirkend ab 2021 klimakompensiert.

Ein Moor mit grünem Ufer und einer Wasserfläche, in der sich der Himmel spiegelt.
Intakte Moore speichern doppelt so viel Kohlenstoff in ihren Torfen wie in den Wäldern weltweit enthalten ist. Foto: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Klimakompensiert

Dass wir unsere CO2-Bilanz durch eine adäquate Kompensation ausgleichen werden, war für uns nach Erstellung der Bilanz durch „CO2-positiv!“ keine Frage. Das „wie?“ beschäftigte uns hingegen doch eine Weile. Denn es gibt da viele verschiedene Modelle, Ansätze und Einsatzgebiete.

Eines war für uns schnell klar: Wir möchten hier in unserer Region etwas positives bewirken. Aufforstungsprojekte in Panama kamen somit für uns nicht in die nähere Auswahl, so sympathisch eine solche Initiative auch ist.

Wiedervernässung von Hochmoorgrünland

Im Zuge unserer Recherchen sind wir auf das Königsmoor in der Gemeinde Christiansholm im Landkreis Eckernförde aufmerksam geworden. Neben der von uns gewünschten Regionalität bietet eine Investition in das dortige MoorFutures-Projekt weitere ökologische Vorteile.

  • intakte Moore sind die größten und effektivsten Kohlenstoffspeicher der Erde
  • eine Vernässung stoppt die Abbauprozesse der Torfe und verhindert CO2-Emissionen
  • die Renaturierung wirkt sich positiv auf Flora und Fauna aus

Einen Vergleich zum Klassiker der Kompensationsmaßnahmen, der Aufforstung, muss die Wiedervernässung der Moore keineswegs scheuen. In vielen Punkten schneidet sie sogar deutlich besser ab.

Da die Flächen bereits vorhanden sind, werden keine neuen benötigt. Zudem sind Wälder von vielen Begleiterscheinungen des Klimawandels bedroht, und es herrscht große Unsicherheit darüber, welche Baumarten sich in welchen Regionen durchsetzen werden. Darüber hinaus dauert es viele Jahre, bis neu gepflanzte Bäume nennenswerte Mengen CO2 speichern können.

Ein Moor-Ausschnitt in Nahaufnahme, auf dem man grünes Schilf sieht.
Ein moosiger Moor-Ausschnitt in Nahaufnahme.
Durch die Vernässung binden die Moore Kohlenstoff, anstatt ihn auszustoßen. Fotos: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Moor than words

Mit unserer Ausgleichszahlung für 37 Tonnen CO2 in Form von MoorFutures®-Zertifikaten helfen wir, das lädierte Naturgebiet aufzupäppeln. Das ist dringend nötig, denn im Verlauf des 20. Jahrhunderts wurde das insgesamt 1200 ha große Hochmoor durch Gräben und Drainagen stark entwässert, um die Flächen als Grünland zu nutzen. 

Das ist nicht nur in unserer Region ein Problem: Deutschlandweit sind ca. 90 Prozent der Moore entwässert und können somit keinen Kohlenstoff mehr speichern. Im Gegenteil: Die trockengelegten Böden geben laufend Treibhausgase an die Atmosphäre ab. Sie bewirken also das genaue Gegenteil und sind derzeit in Deutschland für nicht weniger als sieben Prozent der gesamten Emissionen verantwortlich.

Zwei Bagger vor einer Fläche mit brauner Erde.
Mit schwerem Gerät werden im Königsmoor Drainagen und Wälle entfernt. Fotos: Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein

Feucht und fröhlich

Mittlerweile ist das Gebiet im Besitz der Stiftung Naturschutz und Gräben wie Drainagen sind verschlossen. Es wird allerdings etwa 20 Jahre dauern, bis sich eine torfmoosreiche Hoch- bzw. Zwischenmoorvegetation einstellt. 

Doch im Gegensatz zu Aufforstungsprojekten gibt es in diesem Fall auch kurzfristige Erfolge zu beobachten: Die aufgrund der Vernässung steigenden Grundwasserstände reduzieren schon jetzt die jährlichen Treibhausgasemissionen um 660 Tonnen CO2-Äquivalente pro Jahr gegenüber dem Zustand vor Projektbeginn.

Und wer ein Fernrohr oder auch ein feines Gehör besitzt, dem wird nicht entgangen sein, dass im Königsmoor auch in der Fauna bereits Veränderungen eingetreten sind.

„Schon nach kurzer Zeit sind viele moortypische Pflanzen und Tiere zurückgekehrt“, berichtet die Geschäftsführerin der Ausgleichsagentur Schleswig-Holstein GmbH, Ute Ojowski. „Seltene, oftmals gefährdete moortypische Tiere, wie bspw. die Libellenart Hochmoor-​Mosaikjungfer, die Schnepfenvogelart Bekassine, das Blaukehlchen, der Wachtelkönig, die Wasserralle und der Moorfrosch profitieren von der Renaturierung.“

Wer an zusätzlichen Infos interessiert ist, oder sich zu dem Thema austauschen möchte, ist herzlich willkommen.

Zertifikat anschauen

Zwei bläuliche Frösche im Moor.
Das Ökosystem der Moore wird durch die Wiedervernässung neu belebt – der männliche Moorfrosch strahlt im Frühling blau. Foto: Shutterstock

Aus der Serie: Klimakompensation

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