Mehr Freaks, bitte

Für die Illustrationen unseres Gemeinwohl-Buches konnten wir den Hamburger Street-Art-Künstler Rebelzer gewinnen. Seine Gedanken dazu hat er uns im Nachgang verraten.

Der Hamburger Künstler Rebelzer mit Freak-Maske und Kaffee in einem Innenraum.
Rebelzer schätzt die Anonymität; seine Kunst soll im Vordergrund stehen.

Bekannt an jeder Ecke

Wer schon einmal mit offenen Augen durch Hamburg gegangen ist, ist ihnen sicher bereits begegnet. Am U-Bahnhof Legienstraße tummeln sich ganze 66 von ihnen, an der Fassade des Millerntorstadions steht ein besonders großes Exemplar und auf das gesamte Stadtgebiet sind viele weitere gut verteilt. Die Rede ist von den „Freaks“ des Street-Art-Künstlers Rebelzer. Ab dem 7. Dezember wird es knapp 30 weitere Unikate zu bestaunen geben. Dieses Mal jedoch nicht auf Hamburger Wänden, sondern in unserem Buch „Gemeinwohl von A bis Z – 26 Tipps für das Arbeiten von heute.“

Alles gute Leute

Schon kurz nachdem das erste Konzept für unser Buch von uns und unserem Verlag für gut befunden wurde, kam der Wunsch nach Illustrationen auf – am besten eine für jeden Buchstaben. Nur wer sollte die machen? Es dauerte nicht lange, bis der Name Rebelzer das erste Mal fiel, beziehungsweise „diese kastenförmigen Graffiti-Figuren, die man auf St. Pauli häufig sieht“. Für alle Menschen frei zugängliche Kunst – das passt doch zu unserem Gemeinwohlgedanken, so die einhellige Meinung.

Der Hamburger Künstler Rebelzer mit Freak-Maske und Kaffee in einem Innenraum.
Der Hamburger Künstler Rebelzer bei der Arbeit, hier im Close-Up.

Gesagt, angefragt

Obwohl Rebelzer Wert auf Anonymität legt und weder seinen Namen noch sein Gesicht medial präsentieren mag, erreichten wir ihn relativ schnell und konnten ihn von unserem Projekt überzeugen. 

„Als die Anfrage zu den Illustrationen für das Buch kam, fand ich das Thema persönlich sehr interessant. Ich habe in der Vergangenheit schon mit gemeinwohlorientierten Unternehmen wie Viva con Agua oder gemeinnützigen Vereinen wie dem Gängeviertel e.V. zusammengearbeitet und das sind alles gute Leute“, sagt Rebelzer. „Den Gedanken, jedem Kapitel einen eigenen Buchstaben zu widmen und diesen in meine Illustrationen einzubringen, fand ich auch spannend. Eigentlich arbeite ich nicht nach so strengen Maßgaben; das war etwas neu für mich“, so der Künstler.

Neue Wege betreten

Es war nicht das einzige Neue, an das sich Rebelzer im Laufe der Zusammenarbeit herantrauen musste. Man sollte ja meinen, dass er Veränderungen gewohnt ist. Schließlich hat sich einiges getan, seit er als 13-Jähriger erstmals im klassischen Graffiti in Aktion trat. Doch an Manches gewöhnt man sich schnell und an Anderes eher langsam bis gar nicht – zum Beispiel die Digitalisierung.

„Ich habe seit zwei Jahren ein iPad und habe es zwei Jahre nicht benutzt. Ich fange gerade erst an, digital zu zeichnen“, erzählt Rebelzer. „Am liebsten nehme ich immer noch mein altes Blackbook zur Hand, zeichne da rein, pause es ab und übertrage es wohin auch immer. Aber für den Buchdruck eignen sich die digitalen Illustrationen natürlich besser – und für Änderungsrunden auch“, so der Künstler schmunzelnd.

Kein Wunschkonzert – eigentlich

Die Wünsche an das Aussehen der Figuren stellten eine weitere große Herausforderung für den Künstler dar. Mit seinen charakteristischen Kastenfiguren hat er es über die Jahre zu hoher Bekanntheit gebracht und mittlerweile auch Aufträge von großen Firmen und Einrichtungen ergattert – und zwar bisher immer ohne viel zu ändern.

„Eigentlich arbeite ich nach dem Motto: Wir sind hier nicht bei wünsch-dir-was, wir sind hier bei isso. Schließlich ist es meine Kunst. Aber ich bin auch offen dafür, mich selbst zu hinterfragen, locker zu machen und mal neue Wege zu gehen. So sind für das Buch zum Beispiel die allerersten Freaks mit Knutschmund und Wimpern entstanden“, erzählt Rebelzer, der sagt, dass seine Freaks keinem Geschlecht zuzuordnen sind.

So sind für das Buch zum Beispiel die allerersten Freaks mit Knutschmund und Wimpern entstanden.

„Die sehen schon immer so aus, aber ich habe mich darauf eingelassen und wer weiß: Vielleicht zeichne ich in Zukunft nur noch so. Ich bin auf jeden Fall gespannt wie ein Flitzebogen auf das fertige Buch“, so Rebelzer, bevor er sich wieder seiner Wand in der Villa Viva widmet, dem neuen sozialen Gasthaus in Hamburg. Lange muss er nicht mehr warten: Ab dem 7. Dezember kann er es endlich in Händen halten – genau wie Sie!

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Oder noch besser: Im lokalen Buchhandel.

Das Cover des visuellverstehen-Buchs Gemeinwohl von A-Z im Close-Up.

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